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Interview mit Christian Florin

Wie die Juso-Initiative der Schweizer Küche den Geschmack verdirbt

Christian Florin warnt vor den Folgen der Juso-Initiative.

Herr Florin, die Florin AG ist in der Schweiz führend bei Ölen, Fetten und Margarinen. Was macht Ihr Unternehmen besonders? 
Christian Florin: Wir sind ein Familienunternehmen in dritter Generation, seit 1930 in Muttenz verwurzelt. Mit rund 150 Mitarbeitenden beliefern wir Bäckereien, Restaurants, Chocolatiers, Detailhandel und Lebensmittelproduzenten in der ganzen Schweiz. Was mich stolz macht: Unsere Produkte landen täglich in unzähligen Küchenmomenten, vom knusprigen Gipfeli bis zum feinen Dessert.

Wie würde die Juso-Erbschaftssteuer-Initiative Ihr Unternehmen konkret treffen?
Der Wert unseres Unternehmens liegt klar über der vorgesehenen Schwelle. Aber dieses Kapital steckt in Produktionsanlagen, Lagern und Entwicklung – nicht auf einem Bankkonto. Wenn plötzlich eine Steuerzahlung in Millionenhöhe fällig würde, müssten wir Mittel aus dem Betrieb abziehen. Das würde Investitionen verzögern, die Modernisierung bremsen und schlimmstenfalls Arbeitsplätze gefährden.

Welche Auswirkungen hätte das auf Ihre Mitarbeitenden?
Unsere Mitarbeitenden sind das Herz von Florin, von der Produktion über die Logistik bis ins Labor. Viele sind seit Jahrzehnten bei uns, andere beginnen gerade erst ihre Lehre. Sie alle erwarten Sicherheit und Perspektiven. Wenn wir wegen zusätzlicher Steuerlasten Investitionen zurückfahren müssten, wäre diese Sicherheit bedroht und das spüren am Ende auch ihre Familien.

Florin ist Marktführer in der Schweiz. Warum reicht das nicht als Schutz gegen eine zusätzliche Steuer? 
Marktführer zu sein bedeutet nicht, dass man unverwundbar ist. Gerade weil wir im internationalen Wettbewerb stehen, müssen wir ständig in Qualität und Innovation investieren. Wenn Kapital in eine Steuer fliesst, fehlt es bei nachhaltigen Projekten, Zertifizierungen oder der Entwicklung neuer Produkte. Das schwächt uns – und stärkt unsere Konkurrenz.

Was wünschen Sie sich von der Bevölkerung bei der Abstimmung?
Ich wünsche mir, dass die Menschen verstehen: Es geht nicht nur um „reiche Familien“, sondern um Unternehmen, die seit Generationen Verantwortung übernehmen. Unsere Öle und Fette sind Teil der Wertschöpfungskette von Kindernährmittel, Süsswaren, Teigen oder Gebäck. Wenn die Initiative angenommen wird, gefährdet das Arbeitsplätze, Qualität und Vielfalt, letztlich auch das, was bei den Menschen täglich auf den Tisch kommt. Darum mein Appell: Lehnen Sie diese Initiative ab.  

Steckbrief

Christian Florin

Christian Florin

Name: Christian Florin Position: CEO Unternehmen: Florin AG Mitarbeitende: ca. 150  Branche: Lebensmittelindustrie (Öle, Fette, Margarinen) Firmensitz: Kanton Basel-Landschaft